Alltagstipps bei Brustkrebs | Gemeinsam Kraft finden
Eine Brustkrebsdiagnose verändert vieles. Neben der medizinischen Behandlung stellt sich für viele Frauen die Frage: Wie gestalte ich meinen Alltag mit Brustkrebs? Hier finden Sie praktische Tipps, wie Sie gut durch die Therapie kommen und Schritt für Schritt zurück in Ihr gewohntes Leben finden.
Neue Wege im Alltag – mit und nach Brustkrebs
Die Diagnose Brustkrebs bringt vieles durcheinander. Ob während der Behandlung oder danach – viele Betroffene suchen Wege, um sich im Alltag zurechtzufinden, Kraft zu schöpfen und Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen. Diese Alltagstipps unterstützen Sie dabei – für mehr Wohlbefinden und Selbstbestimmung.
Während der Therapie
Ernährung & Bewegung – Gesund essen, aktiv bleiben bei Brustkrebs
Eine ausgewogene Ernährung unterstützt Ihr Wohlbefinden während der Therapie. Empfehlenswert sind frische Lebensmittel, viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, pflanzliche Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte und gesunde Fette, z. B. aus Nüssen oder Olivenöl. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt versorgen den Körper gleichmäßig mit Energie.
Sanfte Bewegung – z. B. Spazierengehen, Yoga oder Radfahren – stärkt das Immunsystem, fördert die Regeneration und lindert Müdigkeit.
Entspannung für Körper und Seele – Ruhe finden trotz Unruhe
Der Alltag mit Brustkrebs bringt oft Stress und Anspannung mit sich. Umso wichtiger sind bewusste Ruhepausen. Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation oder progressive Muskelentspannung helfen, den Körper zu beruhigen und Ängste zu lindern. Probieren Sie aus, was Ihnen guttut:
Atemübungen
Bewusste Atemübungen helfen, Stress zu reduzieren und den Körper zu entspannen. Schon wenige Minuten tiefer Atemzüge können Herzschlag und Blutdruck senken. Diese Techniken lassen sich jederzeit anwenden – vor Arztgesprächen, beim Einschlafen oder in Momenten innerer Unruhe.
Geführte Meditationen
Audioanleitungen oder Apps lässt sich die Praxis leicht in den Alltag integrieren. Studien zeigen, dass Meditation Schlafprobleme reduziert und die Lebensqualität während der Therapie verbessern kann.
Fantasiereisen
Bei einer Fantasiereise tauchen Sie mithilfe von Worten und Bildern in eine innere Welt der Ruhe ein – etwa an einen Strand oder in einen Wald. Diese Methode kann helfen, Sorgen für eine Weile loszulassen und das Gedankenkarussell zu stoppen.
Tagebuch schreiben
Ein Tagebuch schafft Raum, Gefühle auszudrücken und den eigenen Weg bewusst wahrzunehmen. Schon kurze Notizen – etwa drei Dinge, für die Sie dankbar sind – können helfen, den Blick auf das Positive zu lenken. Schreiben gilt auch als hilfreiche Methode, Ängste und Belastungen zu verarbeiten.
Malen, Musizieren oder andere kreative Tätigkeiten
Kreativität ist ein wirkungsvolles Ventil: Farben, Klänge oder Formen bieten Möglichkeiten, Gefühle auszudrücken, die sich schwer in Worte fassen lassen. Ob Malen, Musizieren oder Basteln – schöpferische Tätigkeiten fördern Lebensfreude und tragen nachweislich zum Stressabbau bei.
Nach der Therapie – Zurück ins Leben
Beruf & Alltag – Schritt für Schritt zurück
Nach der Therapie möchten viele Patientinnen wieder in den Beruf zurückkehren. In Österreich gibt es Modelle zur stufenweisen Wiedereingliederung. Damit lassen sich Arbeitszeiten und Belastungen langsam steigern. Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arbeitgeber über flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder eine stufenweise Wiedereingliederung. Beratungsstellen wie die Österreichische Krebshilfe (Arbeitsassistenz Krebs & Beruf) unterstützen Sie dabei.
Rehabilitation – Neue Stärke finden
Die Rehabilitation ist ein zentraler Schritt auf dem Weg zurück in den Alltag mit Brustkrebs. Reha-Kliniken bieten Bewegungstherapie, Ernährungsberatung, Physiotherapie und psychologische Begleitung. Auch der Austausch in Selbsthilfegruppen oder mit Gesundheitsbotschafterinnen kann unterstützen.
Mehr zur Rehabilitation
Die Reha umfasst medizinische, psychologische und soziale Maßnahmen. Ziel ist es, die Rückkehr ins Alltags- und Berufsleben zu erleichtern. Viele Betroffene erleben die Reha als wichtigen Schritt, um Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen.
Nachsorge – Gut begleitet bleiben
Nach der Therapie beginnt die Nachsorge, denn auch nach der Therapie bleiben regelmäßige ärztliche Kontrollen wichtig. Die Nachsorge hilft, mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen und Spätfolgen der Behandlung zu behandeln.
Was passiert bei der Nachsorge?
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen wie Mammographie oder Ultraschall geben Sicherheit und helfen, Rückfälle frühzeitig zu erkennen. Auch Gespräche über seelische Belastungen sind Teil der Nachsorge – sprechen Sie offen über das, was Sie beschäftigt.
Häufige Fragen (FAQ)
Empfohlen wird eine frische, ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Eiweißquellen wie Fisch, Hülsenfrüchten oder magerem Fleisch. Auch pflanzliche Fette, zum Beispiel aus Nüssen oder Olivenöl, sind sinnvoll. Auf Alkohol und stark verarbeitete Lebensmittel sollte weitgehend verzichtet werden.
Leichte Bewegung wie Spazierengehen, Yoga, Schwimmen oder Radfahren wird ausdrücklich empfohlen. Studien zeigen, dass körperliche Aktivität Fatigue reduzieren, das Immunsystem stärken und die Stimmung verbessern kann. Wichtig ist, die Belastung schrittweise zu steigern und immer Rücksprache mit dem Behandlungsteam zu halten.
In Österreich gibt es das Modell der stufenweisen Wiedereingliederung. Damit können Patientinnen nach längerer Krankheit zunächst mit reduzierter Arbeitszeit starten und diese langsam steigern. Begleitet wird dies häufig durch ärztliche Atteste und Beratungsangebote, etwa bei der Österreichischen Krebshilfe.
Die Nachsorge beginnt nach Ende der Akuttherapie. Sie umfasst regelmäßige Kontrolluntersuchungen wie körperliche Untersuchungen, Mammographie oder Ultraschall. Ziel ist es, Rückfälle früh zu erkennen, Nebenwirkungen zu behandeln und die Patientin auch seelisch zu begleiten. In Österreich ist das Mammographie-Programm ein wichtiger Teil dieser Nachsorge.
Rehabilitation wird in spezialisierten Kliniken angeboten, die Bewegungsprogramme, Ernährungsberatung und psychologische Unterstützung kombinieren. Selbsthilfegruppen bieten zusätzlich den Austausch mit anderen Betroffenen. Informationen gibt es bei Ärzt:innen, der Österreichischen Krebshilfe oder bei Europa Donna Österreich.