Angehörigenhilfe bei Brustkrebs | Unterstützung und Tipps
Eine Brustkrebsdiagnose betrifft nicht nur die Patientin selbst, sondern auch ihr gesamtes soziales Umfeld. Angehörige sind in dieser Situation wichtige Begleiterinnen und Begleiter: Sie leisten emotionale Unterstützung, übernehmen organisatorische Aufgaben und sind oft zentrale Ansprechpartner im Alltag. Gleichzeitig sind sie selbst belastet und benötigen Informationen, Beratung und Entlastung.
Sie fragen sich vielleicht, wie Sie bestmöglich helfen können, ohne sich selbst zu verlieren. Professionelle Unterstützung, vertrauensvoller Austausch und verlässliche Informationen können dabei entlasten.
Nicht allein durch diese Zeit
Die Erkrankung eines geliebten Menschen bringt viele Fragen und Unsicherheiten mit sich. Vielleicht fragen Sie sich, wie Sie am besten helfen können, ohne sich selbst zu verlieren. Professionelle Unterstützung, vertrauensvoller Austausch und verständliche Informationen können entlasten.
Beratungsstellen
In ganz Österreich finden Angehörige Unterstützung bei psychoonkologischen Diensten in Kliniken, der Österreichischen Krebshilfe sowie spezialisierten Psychotherapeut:innen. Sie helfen im Umgang mit Gefühlen wie Angst oder Hilflosigkeit, unterstützen bei der Kommunikation mit der Patientin und stellen praxisnahe Informationen sowie Broschüren und Online-Materialien zu rechtlichen und sozialen Fragen bereit.
Online Communities
Digitale Plattformen ermöglichen es Angehörigen, Erfahrungen auszutauschen, Fragen zu stellen und auch anonym Unterstützung zu suchen. Seriöse Communities werden moderiert und bieten geprüfte Informationen. Sie können eine wertvolle Ergänzung zur individuellen Beratung darstellen und sind jederzeit zugänglich. Gerade in belastenden Situationen wirkt die digitale Unterstützung wie ein Sicherheitsnetz. Wichtig ist, auf Qualität zu achten und Angebote von anerkannten Krebsorganisationen zu nutzen.
Selbsthilfegruppen für Angehörige
Selbsthilfegruppen bieten Raum für persönlichen Austausch und gegenseitige Unterstützung. Angehörige profitieren von praktischen Tipps, Verständnis und dem Wissen, nicht allein zu sein. Die Österreichische Krebshilfe und Europa Donna Österreich vermitteln Kontakte zu regionalen Gruppen.
Praktische Tipps für den Alltag
Angehörige stehen im Alltag oft vor ganz praktischen Herausforderungen. Die folgenden Tipps haben sich bewährt:
Offen über Gefühle sprechen und Ängste ansprechen – Kommunikation ist ein wichtiger Schlüssel.
Unterstützung im Alltag aufteilen, auch Freundeskreis oder Nachbarschaft einbinden.
Eigene Bedürfnisse ernst nehmen – regelmäßige Pausen und Selbstfürsorge sind essenziell.
Gespräche mit Ärzt:innen suchen, um Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung zu gewinnen.
Kinder altersgerecht informieren und in den Prozess einbeziehen.
Rechtliche und organisatorische Hilfen (Pflegekarenz, finanzielle Unterstützung) frühzeitig klären.
Checklisten führen, um Arzttermine, Medikamente und organisatorische Aufgaben zu koordinieren.
Nicht alles allein machen wollen – Hilfe annehmen und bewusst um Unterstützung bitten.
Häufige Fragen von Angehörigen
Empathische Unterstützung bedeutet vor allem Zuhören und Präsenz. Es geht weniger um Lösungen als darum, da zu sein, Gefühle ernst zu nehmen und Rückzug zu respektieren.
Beratungsstellen wie die Österreichische Krebshilfe bieten Entlastungsgespräche, praktische Tipps und Kontakte zu Selbsthilfegruppen – auch für Angehörige.
Achten Sie bewusst auf Ihre Grenzen. Holen Sie sich psychologische Unterstützung, legen Sie Pausen ein und sprechen Sie über Ihre Gefühle.
Ja. Viele regionale Organisationen und Online-Communities bieten Gesprächsgruppen oder moderierte Foren speziell für Angehörige an.
Überforderung ist eine normale Reaktion. Wenden Sie sich an eine psychosoziale Beratungsstelle, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder nutzen Sie anonyme Hotlines. Denken Sie daran: Nur wer gut für sich sorgt, kann auch andere langfristig unterstützen.